150 Jahre Börse Stuttgart
Zu Beginn war es eine regionale Warenbörse
Bereits 1853 startete Ferdinand von
Steinbeis, Präsident der Zentralstelle für
Gewerbe und Handel, den zunächst erfolglosen
Versuch, eine Börse in Stuttgart
zu gründen.
Denn in Württemberg gab
es keine finanzielle Infrastruktur für das
sich infolge der Industriealisierung anhäufende
Kapital.
1861 war es dann so weit. Der Stuttgarter
Börsenverein wurde im Königsbau gegründet,
die Wertpapierbörse Stuttgart
öffnete ihre Tore. Anders als die 1860
entstandene Warenbörse gab es damit
nun eine Tagesbörse mit täglichem
Handel. Das erste amtliche Kursblatt
von 1881 umfasste 44 Werte. Börsensitzungen
wurden durch das Läuten einer
Glocke immer um 14 Uhr eröffnet und
nach einer Stunde ebenso beendet.
Frauen waren im Börsenverein auch zugelassen,
mussten sich aber bis 1921 im
Börsensaal von Männern vertreten lassen.
Noch 1956 war die Börse Stuttgart die
einzige „Sitzbörse“ in Deutschland, was
bedeutete, dass alle Händler in Reih und
Glied wie in einem Klassenzimmer saßen.
Der Handel von Aktien und Renten wurde
zeitlich nacheinander vorgenommen.
Nach 1945 trug die Stuttgarter Börse als
regionale Wertpapierbörse maßgeblich
zum Wirtschaftswunder im Südwesten
Deutschlands bei. 1997 reduzierten die Stuttgarter als erste Börse in Deutschland die Mindestordergröße auf ein Stück – ganz im Sinne der Privatanleger.
Die einstmals regionale Wertpapierbörse ist heute international tätig. Nach Frankfurt ist sie der größte Handelsplatz in Deutschland und eine der führenden Börsenorganisationen für private Anleger in Europa. Beim Handel mit verbrieften Derivaten gilt die Stuttgarter Börse europaweit als Marktführer. Neben den Hebel- und Anlageprodukten können Anleger auch Aktien, Anleihen, Fonds
und Genussscheine sicher und schnell in Stuttgart handeln.
2011 feiert die Börse Stuttgart ihren 150. Geburtstag und ist für die Zukunft gut aufgestellt. Hauptkunden sind nach wie vor der Mittelstand und Privatkunden, eine Marktnische, die sich seit
langem bewährt hat. Eine Besonderheit in Stuttgart sind die Seminare für Privatanleger, in denen man alles über die einzelnen Finanzprodukte lernen kann.
Eine interessante Mischung aus Banken, Versicherungen und Bausparkassen
Stuttgart ist einer der bedeutendsten Finanzplätze Deutschlands. Dabei verfügt man,
im Vergleich zu anderen erfolgreichen Finanzplätzen, über eine moderate Kostenstruktur,
trotz guter Lebensqualität, ausgezeichneter Infrastruktur, und hervorragendem
wirtschaftlichem Umfeld.
Große Bausparkassen und Versicherungen haben hier ihren Hauptsitz, ebenso wie
die größte und ertragsstärkste öffentliche Landesbank und Sparkasse. Die zweitgrößte
deutsche Börse ist ebenfalls in der Landeshauptstadt angesiedelt. Im Bundesvergleich
hat Stuttgart mit die höchsten Beschäftigtenzahlen im Banken- und Versicherungs- bereich.
Neben der Unternehmensfinanzierung gehört die Ausrichtung auf die Bedürfnisse
der Privatkunden zu den Pfeilern der regionalen Finanzwirtschaft. Bausparen hatte
vor etwa hundert Jahren seinen Ursprung in Baden-Württemberg. Heute gibt es in
der Region vier große Bausparkassen, auf welche fast die Hälfte aller bundesweiten
Bauspareinlagen entfallen.
Das Marktumfeld ändert sich für die Finanzwirtschaft kontinuierlich, sie muss sich
ständig neuen Bedürfnissen, speziell des Mittelstandes, stellen. Verstärkt werden innovative
Finanzinstrumente und individualisierte Beratungsleistungen gefordert.
Ein jährliches Highlight für den Finanzplatz Stuttgart ist die „Invest“, die größte und
bedeutendste Messe Deutschlands für private und institutionelle Investoren.
Börse Stuttgart