Strom- und Fernwärmeerzeugung aus einer Hand:
Die EnBW Kraftwerke AG
Die EnBW Kraftwerke AG plant, baut und betreibt den überwiegenden
Teil des EnBW Kraftwerkparks. Zu ihren Aufgaben gehören die Erzeugung
von Strom und Fernwärme in Kraft-Wärme-Kopplung, die thermische
Behandlung von Abfällen sowie Ingenieursdienstleistungen im
Kraftwerksbereich. Am Standort Stuttgart betreibt die EnBW Kraftwerke
AG die Heizkraftwerke Stuttgart-Gaisburg und Stuttgart-Münster sowie
das Heizwerk Marienstraße. Hinzu kommen vier Laufwasserkraftwerke
am Neckar und das komplette Fernwärmenetz in der Region.
Der Standort Stuttgart-Münster hat in der
Stromerzeugung Tradition. Bereits 1908 wurde hier der erste Strom mittels Dampfturbine
erzeugt. Heute ist die Anlage in
Münster im Kraftwerkspark der EnBW
eine Besonderheit: Ihr Schwerpunkt liegt
nicht auf der Stromerzeugung, sondern
auf der thermischen Müllbehandlung und
Fernwärmeerzeugung. Rund 420.000
Tonnen Restmüll pro Jahr (Bezugsheizwert 11.000 kJ/kg) kann das Müllheizkraftwerk
verwerten. Die EnBW leistet so einen wichtigen Beitrag für eine zuverlässige,
umweltverträgliche und wirtschaftliche Restmüllentsorgung in Baden-Württemberg. Durch die Einspeisung der
Abwärme der Müllverbrennungsanlage in das Fernwärmenetz werden jährlich ca.
200.000 t CO
2
-Emissionen aus fossilen
Brennstoffen vermieden.
Hohe Investitionen zur Effizienzsteigerung
der Standorte
Zur besseren Brennstoffausnutzung
werden in den Heizkraftwerken Stuttgart-Münster und Stuttgart-Gaisburg
gleichzeitig Strom und Fernwärme nach
dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung
erzeugt. Beide Standorte erhielten in
den Jahren 2009 und 2010 neue Turbinen,
um die Erzeugung von Fernwärme
noch effizienter zu machen. Der Anteil
der Fernwärme, der in der Region durch
hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung
erzeugt wird, steigt damit auf über 90
Prozent. Dafür investierte die EnBW
Kraftwerke AG rund 22 Millionen Euro
– und leistet damit einen erheblichen Beitrag
zum Schutz der Stuttgarter Umweltzone
vor Staub-, Schwefel- und Stickoxidbelastungen.
Zukunftsfähige Energieversorgung
204 km Rohrleitungen von Plochingen
über das Heizkraftwerk Altbach/Deizisau und Esslingen bis hin nach
Stuttgart, eine Energiemenge von 1.748
Millionen Kilowattstunden, transportiert
zu 25.000 Haushalten, 1.300 Firmen
und 300 städtischen Gebäuden – das
Fernwärmenetz im Großraum Stuttgart
ist das größte der EnBW. Fernwärme ist
für Heizung und Warmwasserbereitung
in Ein- und Mehrfamilienhäusern ebenso
geeignet wie für die Wärmeversorgung
von Büros, Schulen, Kindergärten oder
Schwimmbädern. Darüber hinaus liefern
Heizkraftwerke wirtschaftliche Prozesswärme
für die industrielle Produktion.
Der Beitrag, den Wärmekraftwerke auf
dem Weg in eine nachhaltige Zukunft
leisten, ist beachtlich. Sparsamer Umgang
mit fossilen Brennstoffen, Senkung der
CO
2
-Emissionen und die gezielte Förderung
regenerativer Energien – Fernwärme
macht unsere Energieversorgung zukunftsfähig.
Wasser ist Energie
Wasserkraft ist zurzeit weltweit die wichtigste Quelle für Strom aus erneuerbaren
Energien. Die EnBW setzt schon lange auf diese Form der zuverlässigen,
klimafreundlichen Energieerzeugung und hat einen bundesweit
überdurchschnittlichen Anteil an Wasserkraft in ihrem Energiemix.
Wasserkraft hat bei der EnBW Tradition
und das bereits seit über hundert Jahren.
Mit fast 70 Standorten – davon allein
27 am Neckar – ist die EnBW in Baden-Württemberg breit aufgestellt: in der
Kleinwasserkraft, in der großen Laufwasserkraft
und im Bereich Pumpspeicher.
Tradition und moderne Anlagentechnik
gehören für das Unternehmen beim Betrieb
der Wasserkraftanlagen zusammen.
Ziel ist es, Historisches zu bewahren und
gleichzeitig die Anforderungen an einen
modernen Kraftwerkspark in Gegenwart
und Zukunft zu erfüllen.
Heimische Wasserkraft am Neckar
Mit 367 Kilometern von der Schwäbischen
Alb bis hin zum Rhein bei Mannheim
kommt dem Neckar als Energiequelle eine
wichtige Bedeutung zu. Am schiffbaren
Neckar zwischen Mannheim und Plochingen
sind seit 2011 alle 27 Staustufen
mit Wasserkraftwerken ausgebaut. Auf
der Gemarkung Stuttgart sind das die
Wasserkraftwerke
Hofen, Bad Cannstatt,
Untertürkheim und Obertürkheim. Sie
liefern Strom für rund 35.000 Menschen.
Das neueste Kraftwerk am Neckar, das
Wasserkraftwerk Esslingen, ist seit Anfang
2011 in Betrieb.
Die Laufwasserkraftwerke am Neckar
nutzen den Abfluss des Neckars mit
den jeweiligen Fallhöhen zwischen den
Staustufen zur Energieerzeugung. Mit
einer installierten Leistung von rund 100
Megawatt und durchschnittlich ca. 530
Millionen Kilowattstunden Strom im
Jahr können etwa 330.000 Menschen
mit Strom versorgt werden. Außerdem
wird so die Emission von rund 490.000
Tonnen CO
2
vermieden. Betrieben werden
diese Kraftwerke von der Neckar-AG,
einer 82-prozentigen Tochtergesellschaft
der EnBW Kraftwerke AG. Die Neckar-
AG trägt auch dafür die Verantwortung,
dass die für die Schifffahrt erforderlichen
Pegelstände an den Staustufen eingehalten
werden.
Potenziale nutzen,
Standorte modernisieren
Viele Laufwasserkraftwerke am Neckar
und auch an anderen Flüssen wurden
in den vergangenen Jahren an die Anforderungen
einer modernen Energieerzeugung
angepasst, z. B. durch die
Optimierung der Beschaufelung an
den Turbinen, die Automatisierung der
Leittechnik oder die Digitalisierung der
Turbinenregler.
Die EnBW investiert aber
nicht nur in die Modernisierung bestehender
Anlagen. Sie möchte darüber hinaus
auch neue Wasserkraftwerke bauen,
wo dies technisch und ökologisch möglich
und wirtschaftlich sinnvoll ist – wie
die neuen Wasserkraftwerke in Esslingen
oder Rheinfelden. Deshalb werden zurzeit
die unterschiedlichsten Standorte auf
ihre Eignung geprüft und die Potenziale
in Baden-Württemberg erhoben.
Heizkraftwerk Stuttgart-Gaisburg: zentrale Lage im Fernwärmenetz der Region Stuttgart