Er machte der Heimatstadt durch sein Wirken Ehre
So stand es im Nachruf für den 1921
verstorbenen Eduard Pfeiffer. Angesichts
seiner Leistungen und Taten für Stuttgart
wohl eher eine Untertreibung.
Er war Bankier, Politiker, Schriftsteller,
aber auch Sozialreformer und Genossenschaftler.
1835 in Stuttgart als Sohn des
jüdischen Hofbankdirektors Marx Pfeiffer
geboren, sah er in seiner Abstammung
aus einer vermögenden Familie zeitlebens
auch eine Verpflichtung der Allgemeinheit
gegenüber.
Eines seiner wichtigsten Anliegen war es,
die Lebensumstände der Arbeiterschaft
zu verbessern. In der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts lebte diese unter katastrophalen
hygienischen Bedingungen in
häufig baufälligen Häusern.
Die Probleme ging Pfeiffer von allen
Seiten an, und das nicht nur ideell,
sondern auch finanziell. Ihm verdankte
Stuttgart neben der Sanierung der maroden
Stuttgarter Altstadt von 1906 –1908
auch Siedlungen wie z. B. Ostheim. So
entstanden dank ihm „für die kleinen
Leute“ um die Jahrhundertwende an die
1.800 Wohnungen. 1910 finanzierte er
eine Säuglingsheilanstalt und war Mitgründer
von drei öffentlichen Badeanstalten
und zwei Volksbibliotheken.
1863 wurde von ihm der Stuttgarter
Consum- und Ersparnisverein zum Erwerb
von erschwinglichen Lebensmitteln gegründet.
Er wurde zum Vorbild für die
meisten Konsumgenossenschaften in
Deutschland.
1866 folgte als eine seiner wichtigsten
Unternehmungen der „Verein für das
Wohl der arbeitenden Klassen“. Als ihr
langjähriger Vorstand ließ er hier seine
ganzen Vorstellungen und Erfahrungen
einfließen, die bis heute Stuttgart in einzigartiger
Weise mitprägen.
Als eine der letzten Tätigkeiten gründete er
mit seiner Frau die noch heute existierende
gemeinnützige, landesweit tätige Eduard-
Pfeiffer-Stiftung. Gefördert werden die
Bereiche Bildung und Erziehung, Wissenschaft,
Volks- und Berufsbildung, Jugendund
Altenhilfe sowie allgemeines Wohlfahrtswesen
- Potenzial für eine städtebauliche Entwicklung –>
- Der Trend: Wohnen, Arbeiten und Leben in der Innenstadt –>
- Prägende Projekte im Stadtbild –>
- Er machte der Heimatstadt durch sein Wirken Ehre –>
- Bürocampus in Stuttgart-Wangen –>
Eduard und Julie Pfeiffer vor einer Baustelle um 1893