Wind als Energielieferant
Die Klimaschutzziele finden ihren Niederschlag auch in der Entwicklung und Installation von Windkraftanlagen. Als Technologielieferant nimmt Deutschland eine Spitzenstellung ein, deutsche
Hersteller dominieren zusammen über ein Drittel des Weltmarkts. Baden-Württemberg ist dabei führend, mehr als 110 Unternehmen sind im Bereich On- und Offshore aktiv.
Zahlreiche Unternehmen mit hochkarätigem Know-how arbeiten daran, die Spitzenposition des Landes in der Leitindustrie des 21. Jahrhunderts zu erlangen. Bei dem momentan innovativsten Offshore-Projekt in der Nordsee, „Global Tech I“, einem 80 Anlagen umfassenden Windpark, sitzen die Hauptverantwortlichen in Baden-Württemberg.
Pionier der Windenergiegewinnung
Prof. Dr. Ulrich W. Hütter (1910–1991) war ein Ausnahmewissenschaftler. Er war Flugzeugkonstrukteur, Windkraft- Pionier und auf biomedizinischem Gebiet tätig. Seine wissenschaftlichen Forschungen haben gerade in Zeiten von Klimawandel und Energiekrise mehr Brisanz denn je. Seine 1942 veröffentlichte Dissertation „Beitrag zur Schaffung von Gestaltungsgrundlagen für die Windkraftwerke“, in der er seine Windrotor-Theorie formuliert, kennzeichnet den Beginn der modernen Windenergienutzung.
Bereits die 1950 von Hütter entwickelte „Allgaier-Hütter WE 10“ wurde weltweit verkauft. Damit schuf er die ersten erfolgreichen Serien von Windkraftanlagen. 1957 setzte er erstmalig Glasfaser-Verbundbauweise für die Herstellung der Rotorblätter ein und hatte damit das Urmodell aller
Rotoren moderner Windkraftanlagen geschaffen. Hütter legte so den Grundstein für die rasante Entwicklung der deutschen, weltweit führenden Windtechnologie.