„Das Auto hat keine Zukunft.
Ich setze auf das Pferd.“
Kaier Wilhelm II.
Mit dieser Haltung stand Kaiser Wilhelm II. nicht alleine da. Insbesondere die gebildete Mittelschicht hegte Ende des 19. Jahrhunderts starke Bedenken gegen den Geschwindigkeitsrausch mit möglichen einhergehenden gesundheitlichen Folgen für den Menschen.
Zum Glück hielt das die Tüftler im Südwesten Deutschlands nicht davon ab, weiter an den Erfolg von sich selbst fortbewegenden motorisierten Vehikeln zu glauben. Der 3. Juli 1886, der Tag, an dem Carl Benz mit seinem dreirädrigen Patent-Motorwagen zum ersten Mal durch Mannheims Straßen fährt, läutet das neue Zeitalter der Individualmobilität ein.
Bereits 1883 entwickeln Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach in einem Gartenhaus in Cannstatt den ersten schnelllaufenden Verbrennungsmotor, einen „Gasmotor mit Glührohrzündung“.
Das war der Beginn einer beispiellosen Entwicklung der Region Stuttgart. Der wirtschaftliche Erfolg ließ sich nicht mehr aufhalten. 1929 kam bereits auf 25 Einwohner ein Kraftfahrzeug.
Zwei Herren in einer Werkstatt
Gottlieb Daimler tüftelte mit Wilhelm Maybach unter strenger Geheimhaltung in
seinem Gartenhaus in Stuttgart-Bad Cannstatt.
Ihr grundlegender Ansatz war, Benzin als ausschließlichen Brennstoff für die -Motoren zu verwenden und diese in Fahrzeuge zu Lande, zu Wasser und in der Luft einzu-bauen. Die geheime Arbeit brachte ihnen den Verdacht ein, eine Falschmünzerwerkstatt zu betreiben. Die Polizei fand natürlich nur Werkzeuge und Motorteile, so dass Daimler und Maybach ihr Werk unbehelligt fortsetzen konnten.
Gottlieb-Daimler-Gedächtnisstätte, Stuttgart-Bad Cannstatt